Silke in Australien

 

Overland Telegraph Line (OTL)

Die Flußdurchquerungen des Old Telegraphen Line ziehen die Allradinteressierten aus aller Welt an. Zwar gibt es mit der Bypass Road die Möglichkeit ohne dieses Abendteuer zum Cape zu kommen, aber wie heißt es so schön, der Weg ist das Ziel. Wir fuhren von Norden kommend den Großteil der südlichen OTL. Gunshot Creek umfuhren wir durch das Heathlands Reserve.

Heathlands großen heideartigen Flächen war nicht gerade was ich erwartet hatte zu sehen. Die fast baumlose Fläche entstand in einem Versuch hier Rinder zu züchten. Der sandige Boden hielt den Belastungen nicht stand und das Projekt erwies sich als unrentabel.

Tagebuch: Montag, 29. Juli 2002

Die ersten sind richtig früh auf und haben ihr Zelt im dunkel bereits eingepackt. Wenn es so weiter geht, dann sind meine Batterien für die Taschenlampe bald leer. Wir kommen also früh los und beginnen mit einem Morgenspaziergang. Scrubby Creek dient Dave wieder zum Versuch jemanden die Fuße naß zu machen. Über den Erfolg läßt sich streiten. Der eine Fuß war mit Sicherheit feucht, auch wenn der Besitzer es abstreitet.

Die Straße nördlich des Cockatoo Creek erkennen wir nicht wieder. Ein Grader war in den letzten Tagen seit unserer Fahrt nach Norden unterwegs und hat eine ganz neue Schneise gezogen. Am Creek gibt es einen ordentlichen Stau. Vor uns ein Auto mit Anhänger, welches sich nicht traut. Ein Camper kommt uns entgegen und fährt in den Fluß obwohl die Autos sich auf unserem Ufer bereits stauen. Irgendwie entwirrt sich alles.

Wir umfahren Gunshot Creek indem wir auf den Track Richtung Heathlands abbiegen und von dort wieder zurück zum Telegraphen Track fahren. Auf der offenen Fläche von Heathlands sehen wir einige Australian Bustards. Diese große Vögel sind eigentlich zu schwer zum Fliegen, aber auf der Flucht sind sie schon in der Lage auf zu fliegen und ein paar Meter weiter zu landen.

Am Bertie Creek ist Smoko Zeit. Wir durch warten den Fluß um ein paar Actionfotos zu machen, aber irgendwie wirkt es nicht, wenn ein großer Truck durch eine Pfütze fährt.

Eine Reifenpanne sorgt für Abwechselung. Die ganze Seite ist aufgerissen und das Rad muß gewechselt werden. Irgend ein Autofahrer hatte andere Schwierigkeiten und hat einen Termitenhügel etwas lädiert. Es kann noch nicht lange her sein, denn die Bewohner werkeln fleißig an der Bruchstelle herum. Und so komme ich endlich einmal in den Genuß in so ein Bauwerk einmal hineinzuschauen.

Wenig später passieren wir den Dulhunty River. Es ist weniger aufregend, aber schöne Campingmöglichkeiten lassen sich beim vorbeifahren ausmachen. Am South Alice Creek ist Lunchzeit. Auch das Wasserholen am Fluß will gelernt sein. Während wir das klare Wasser von der Zuflußseite der Furt entnehmen, schöpfen andere Reisende das aufgewühlte von der Abflußseite. Erst einmal den Unterboden des Autos waschen und dann damit den Tee kochen – guten Appetit.

Letzte Flußdurchquerung ist der Palm Creek. Hier wird es eng, der Truck mit Anhänger will nicht gleich um die Kurve passen. Wir dürfen im Matsch aussteigen und aus sicher Entfernung zu sehen wie durch einiges rangieren die richtige Position zum Herausfahren eingenommen wird. Dann wird im richtigen Augenblick Gas gegeben und der Trailer kommt mit Ach und Krach mit um die Kurve.

An der Moreton Telegraph Station gibt es erst einmal etwas Kühles zu trinken und einen Chat mit den neuen Pächtern, die sich es schon etwas eingerichtet haben.

gespeichert am: 07.03.2012
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