Silke in Australien
 

Uluru - Ayers Rock

Kaum ein Felsen wird so mit einem Land verknüpft wie der Uluru (Ayers Rock) mit Australien. Wir beginnen unsere Tour also gleich mit dem Highlight bevor wir abends das erstemal im Swag schlafen.

Uluru - Ayers Rock
Uluru - Ayers Rock

Uluru-Kata Tjuta National Park NT

UNESCO Weltkulturerbe 1987

Zufahrt: rund 470 Kilometer südwestlich von Alice Springs, erreichbar auf geteerter Straße

Geöffnet: Ganzjährig

Kosten: 25$ pro Person für 3 zusammenhängende Tage, unter 16 Jahre frei

Camping: Campingplatz in Yulara

Highlights: Die Felsformationen Uluru und Kata Tjuta

Link: » Uluru-Kata Tjuta National Park au

10.2011

Kaum ein Felsen wird so mit einem Land verknüpft wie der Uluru (Ayers Rock) mit Australien. Eine Australienreise ohne diesen roten Felsen ist kaum vorstellbar und so pilgern jährlich mehr als eine viertel Million Besucher in das Herz Australiens.

Nach langen Auseinandersetzungen wurde das Gebiet 1985 an die Anangus-Aboriginals zurückgeben. Der Vertrag hatte zur Auflage das Gebiet für die nächsten 99 Jahre an den Staat zu verpachten und bildet somit die Grundlage des Nationalparks. Die Nationalparksverwaltung ist paritätisch besetzt und leitet den Park im Einvernehmen. Ein Viertel der Einnahmen kommen der örtlichen Aboriginalkommune direkt zu. Die Bezeichnung Uluru, welches Wasserloch bedeutet, für den Ayers Rock, setzt sich nur langsam durch.

Track auf den UluruMorgenstimmungWasser am Fuße des UluruNach Regen
Track auf den UluruMorgenstimmungWasser am Fuße des UluruNach Regen

Zwar wünscht sich jeder gutes Wetter, aber gerade nach oder sogar während Regenfällen, wirkt der Felsen noch interessanter.

Impressionen vom UluruImpressionen vom UluruImpressionen vom Uluru
Impressionen vom UluruImpressionen vom UluruImpressionen vom Uluru
KamelkarawaneAm UluruRockart am Uluru
KamelkarawaneAm UluruRockart am Uluru

Eine Wolke am Horizont verhinderte das berühmte Farbenspiel wenn der Felsen in vielen verschiedenen Rottönen während des Sonnenunterganges schimmert. Eine Kamelkarawane brachte etwas Abwechselung, während wir vergeblich auf ein Verschwinden der Wolke hofften.

Climb or not to Climb

Wer den Uluru besucht, muß sich entscheiden, ob er in den Augen der Aboriginals eine Ameise (Minga) werden will und den Felsen besteigt, oder, die von den Aboriginals bevorzugte Variante wählt, den Felsen vom Boden aus zu bewundern.

Nach Aboriginal Recht ist die Kommune verantwortlich für alles was auf dem Land passiert. Hauptziel ist das Gleichgewicht zu erhalten und die Stätten der Götter der Traumzeit zu beschützen um Unheil vom Land abzuwenden. Ein sehr schwieriger Punkt sind somit die vielen Todesfälle, 35 seit dem Bestehen des Nationalparks. Für jeden Todesfall fühlen sich die Aboriginals persönlich verantwortlich, da sie ihn nicht verhindert haben.

Viele verstarben beim Aufstieg. Kaum zu glauben, daß Leute die zu Hause für den 2. Stock den Fahrstuhl wählen, hier meinen unter oft schwierigen klimatischen Bedingungen, den Felsen hochschnaufen zu müssen. Die 348m sind alleine von der Höhe nicht zu unterschätzen, vor allem ist es jedoch sehr steil. Zudem wird der Kompromiß, der aufgemalten weißen Linie zu folgen, die den Menschenstrom an den bedeutenden Stellen vorbeiführt, häufig gebrochen.

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Der Uluru ist ohne Frage für viele Aboriginals ein bedeutsamer Ort. Dies trifft jedoch auf viele Orte zu, die oft nicht so spektakulär aussehen, vielleicht sogar für uns sehr unscheinbar sind. Nur Eingeweihte dürfen in die wirklichen Geheimnisse der Traumzeit gelehrt werden. Dies macht es für Nichteingeweite so schwierig die Bedeutsamkeit von Orten einzuschätzen. Als Nichtinitiierte bleiben uns nur die Geschichten, die auch Kinder erzählt bekommen. Besonders dürfte deshalb sein, daß auch für Nichteingeweihte, die besondere Bedeutung des Uluru augenscheinlich ist.

Der Monolithen ist sicherlich ein Symbol für das Gegen- und Miteinander von Tourismus in für Aboriginals bedeutsamen Gebieten geworden. Vielleicht auch ein bißchen für die Verständigung zwischen Ureinwohnern und Einwanderern. Symbole werden häufig überfrachtet und mißbraucht und auch der Uluru dürfte nicht ganz frei davon sein.

Viele sehen im Uluru das zentrale Heiligtum der Aboriginals. Dies ist jedoch einfach gedacht. Ein zentrales Heiligtum gibt es nicht. Es spricht einiges dafür, das die Kata Tjuta, spirituell gesehen, sogar bedeutsamer sind.

Im Gegensatz zu den Kata Tjuta (Olgas) ist der Aufstieg nicht verboten. Eine generelle Sperrung des Aufstiegs lehnen die Aboriginals noch ab, da sie die Besucher zum Umdenken bewegen wollen. Zwar geben sie denen die Erlaubnis, die weit gereist sind, nur um den Felsen zu besteigen oder die es für ihr Glücklichsein benötigen, aber sie wären um einige Probleme ärmer, wenn niemand hoch geht und sich daneben benehmen kann.

Der Aufstieg wird bei gefährlichen Wetterverhältnissen (Hitze, Regen, Wind) geschlossen. Aus kulturellen Gründen kann der Aufstieg auch für einige Tage geschlossen werden, wie zum Beispiel im Winter 2001 nach dem Tod eines Stammesältesten geschehen.

Ein sehr schöner rund 9 Kilometer langer Rundgang führt um den Uluru und gibt interessante Einblicke und Ausblicke auf den Felsen. Die viel genannte zweite Alternative, den Felsen aus der Luft zu sehen, wird jedoch auch nicht so gerne gesehen und ist damit keine wirkliche Alternative zum Aufstieg.

Wer meint alles richtig zu machen, der perfekte Tourist zu sein, weder die ausgewiesenen Stellen fotografiert zu haben und noch hinauf geklettern zu sein, sollte seinen Respekt nicht an der Nationalparkgrenze zurücklassen. Es kommt einfach nicht gut, wenn man die Mingas verurteilt und gleichzeitig Urlaubsfotos von der eigenen Kletterpartie über die Devil Marbles zeigt.

Wer bei einen Spaziergang in Sydney mit dem Bewußtsein geht, daß auch dieses Gebiet in der Deamtime geformt wurde, ist, was das Verständnis für die spirituell Bedeutung von Plätzen und Landformationen angeht, ein ganzes Stück weiter. Nur weil die wenigsten es Wissen, gibt es genauso Menschen, für die einige dieser Orte ebenfalls eine besondere spirituelle Bedeutung haben. Und wer mag schon urteilen welche dieser Gefühle besonderer sind.

Tagebuch: Sonnabend, 18. Juli 1998

Kurz nach unser Ankunft in Yulura Resort werden wir auf dem Campingplatz mit einer Lehmkuhle bekannt gemacht, unserem Nachtlager. Niemand ist wirklich begeistert, besonders weil andere Gruppen des gleichen Unternehmens in Zelten schlafen können.

Wir haben ein kurzes Mittagessen und fahren zum Uluru. Auf der Fahrt unterhalten wir uns über die Problematik der Besteigung. Frank erklärt dass vor allem die viele Unglücke ein Problem für die Aboriginal darstellen, da sie sich für die Touristen verantwortlich fühlen. Und wer möchte, könne hoch gehen, er aber wir dnicht mitkommen. Am Ende entschließen sich alle Teilnehmer der Gruppe Mingas (Ameisen) zu werden und den Versuch zu wagen. Mit genügend Wasser und Anweisungen was wir zu tun und alssen haben im Gepäck folgen wir der weißen Linie. Diese zeigt den Weg an und führt um gefähliche oder spirituelle Plätze herum.

Anders als erwartet ist der Fels oben nicht eine Ebene, sondern tiefe Rillen müssen überwunden werden. Der Ausblick ist fantastisch und auch sonst gibt es erstaunlich viel zu sehen. Leider auch einige die sich nicht an die Spielregeln halten.

Wir lassen uns Zeit, in der Hoffnung Frank wird schon auf uns warten. Er tut es und wir fahren zurück zu unserer Lehmkuhle. Alle Bemühungen unsererseits während des Abendessens und eines schönen Sonnenunterganges sind fruchtlos, als es Bettzeit ist haben wir immer noch keine Zelte. Frank behauptet schließlich er hat keine und fragt uns, was wir erwartet hätten, als wir Adventuretours gebuchten. Übernachten im Zelt - wo sei denn da das Abenteuer?

Und so verkrochen wir uns in unsere Swags und das Abenteuer konnte starten...

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gespeichert am: 28.02.2012
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