Silke in Australien
 

Central Plateau: Aufstieg auf die Great Western Tiers

Gespannt starten wir unseren ersten Wandertag durch die tasmanische Wildnis. Am ersten Tag unserer Trekkingtour müssen wir die Great Western Tiers erklimmen um auf das Central Plateau zu gelangen. Oben erwartet uns die erste Hütte.

Die Central Plateau Conservation and Protected Area erstreckt sich östlich des Walls of Jerusalen Nationalparks und umfaßt das Hochplateau der Great Western Tiers. Zwar gibt es einige Tracks, die auf das Plateau führen, jedoch gibt es keine Wege, die das Plateau kreuzen.

Ein Route, markiert mit Steinmännchen, ermöglicht das Überqueren der fast baumlosen Hochebene in Richtung Walls of Jerusalem. Die ursprünglich vor Jahrzehnten von einem Viehtreiber als Zugang zu seinen im Gebiet der Walls weidenen Viehs benutzten Route führt heute vor allem australische Bushwalker (Wanderer) in den Walls of Jerusalem Nationalpark oder Angler zu den fischreichen Seen.

AufstiegMountain RocketDie letzten MeterGeschafft
AufstiegMountain RocketDie letzten MeterGeschafft

Das leicht hügelige mit tausenden von Seen gespickte Plateau liegt 1200m über dem Meeresspiegel und bietet kaum Schutz vor Wind und Wetter. Gerade die gefürchteten südwestlichen Winde können mit Regen und Schnee sehr zusetzen. Die Navigation wird bei Nebel oder tief hängenden Wolken durch Eisenstein erschwert, der den Kompaß durcheinander bringen kann. Wir hatten zum Glück sehr gutes stabiles Wetter und konnten unser erstes Etappenziel, die Berge des Walls of Jerusalem Nationalpark, am zweiten Tag schon von Weiten sehen.

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Der erste Tag ist mit dem Aufstieg auf das Plateau der Great Western Tiers ausgefüllt. Schließlich gilt es mit Jetlag, Erkältung und den schweren Rucksäcken rund 700 Höhenmeter zu überwinden. Unser Taxifahrer setzt uns auf einer Waldlichtung aus, deutet auf ein Schild und ist wieder weg. Während der Fahrt erzählte er uns dass er in der Hauptsaison einmal pro Woche Leute hierher bringt. Es steht noch ein Auto da. Trotzdem stehen wir am Anfang etwas verlohren da. Das unscheinbare Holzschild verkündet jedoch den Beginn unserer Trekkingtour. Und als wir genauer sehen entdecken wir auch einen schmalen Pfad durch das dichte Gebüsch. Wir sind richtig, das hat schon einmal geklappt.

Wir machen Erinnerungsfotos, schultern unsere Rucksäcke und dann sind auch wir im Buschwerk verschunden. Nach wenigen Schritten ist das Gestrüpp durchschritten und ein schöner Wald erwartet uns. Ein Creek, der Dale Brook, ist zu queren und dann geht es nur noch bergan. Stetig zwar, aber der Rucksack wiegt schwer. Zum Glück spenden die grossen mächtigen Eukalyptus-Bäume Schatten. Wasser gibt es bis auf den Creek am Anfang keines, aber zum Glück haben wir vorgesorgt und unsere Trinkschläuche und eine extra Flasche gefüllt. Es ist genug um auf halber Höhe eine Tütensuppe zu kochen.

Die Bäume werden kleiner und auch deutlich weniger. Weit kann es nicht mehr sein, denn wir können bereits an einige Stellen die Felsen der Abbruchkante sehen. Drei Leute kommen uns mit Tagesgepäck entgegen und wünschen uns viel Spass. Es wird noch einmal richtig steil und dann stehen wir plötzlich oben.

Durch den WaldBlick ins TalCentral Plateau
Durch den WaldBlick ins TalCentral Plateau
Cushion PlantPflanzeLady Lake Hut
Cushion PlantPflanzeLady Lake Hut

Oben erwartet uns überraschender Weise, mit der 2004 wieder erbauten Lady Lake Hut, ein komfortables Nachtquartier. Vor Jahren war sie abgebrannt und vom Wiederaufbau der Wellblechhütte hatten wir nichts mitbekommen.Deshalb nehmen wir sie auf der anderen Seite eines Feuchtgebiets auch nicht besonders war, sondern wandern erst einmal zum gleich namigen Lake um einen Zeltplatz zu finden. Vor uns erstreckt sich eine leicht hügelige Ebene und rechts von uns steht ein Steinmänchen. Das führt uns auf trockenen Boden am See vorbei und als wir es merken haben wir schon ein ganzes Stück zurück gelegt. Wir sind doch schneller als wir denken... Also zurück. Der See bietet nicht wirklich einen schönen Platz um das Zelt aufzubauen. Und so gehen wir nach einer Umrundung doch noch zur Hütte. Neugierig sind wir ja schon.

Beim Blick auf das Namen-Schild an der Hütte dämmert es mir, dass wir vor unserem Bush-Hotel stehen. Es ist offen und niemand da. Es gibt mehrere einfache Holzpritschen als Schlafplatz, eine Kochstelle und ein Tisch mit Stühlen. Hinter dem Haus ist eine Toilette und nebenan ein Regenwassertank. Wir richten unseren Schlafplatz ein und entdecken, dass wir den Tee in der Jugendherberge vergessen haben. Das wird hart, aber Zitronensäurepulver haben wir dabei. Gibt es also ab nun "heisse Zitrone". Und so sitzen wir wenig später auf der Veranda und geniessen unseren ersten Abend.

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gespeichert am: 22.02.2012
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