Silke in Australien
 

Unterkunft

Meine Unterkunft in Sydney 2000

Die Raumsuche begann bereits von Deutschland aus. Für die ersten Zeit nach der Anruft konnte man sich durch die Universität ein Zimmer buchen lassen. Ich denke diesen Service gibt es nicht nur bei der UNSW, sondern bei jeder Universität in Australien. Die Zimmer waren nicht gerade billig aber besser als nichts.
Ich entschloß mich für einen anderen Weg und buchte ein Bett in der YHA in Sydney Central. Per Internet war das kein Problem. Kurze Zeit später bekam ich die Möglichkeit angeboten bei Freunden unter zuschlüpfen und ich machte die Buchung rückgängig (alles ohne Problem oder Gebühr).

Eine bezahlbare Unterkunft in Sydney, und das auch noch im Jahre der Olympischen Spiele, zu finden ist nicht gerade einfach. Zwar gibt es Colleges, aber das Rennen um die Plätze beginnt bereits ein halbes Jahr vor Semesterbeginn. Wer eine Woche vor Studienbeginn anreist hat da keine Chance. Gleiches gilt für Wohnraum im näheren Umfeld. Zum dem gilt je dichter zur Uni, je teuer die Miete. Es gilt jedoch auch, je weiter die Anreise je höher die Fahrkosten und die schlagen besonders bei internationalen Studenten, die den vollen Fahrpreis zahlen müssen, ins Gewicht.

Schließlich wurde ich am Schwarzen Brett im Housing Office fündig. Das Zimmer lag sehr günstig zu meiner School, wurde ein paar Wochen nach Semesterbeginn frei und sollte 115$ die Woche kosten. Es war sehr spärlich möbliert, aber inbegriffen war die Nutzung der gesamten Haushaltsgeräte inklusive Waschmaschine und Gefrierfach. Fast ein Schnäppchen, wenn man bedenkt daß die Räume im Studentenheim 130$ die Woche kosten.

Mitte des zweiten Semesters wurde das Verhältnis zu meiner Vermieterin zunehmens schlechter. Ich war wohl anders als meine Vormieterinnen, die nur my Girls genannt wurden. Ich ging meine eigenen Wege und war wohl nicht die erwartete Gesellschafterin. Kurz zuvor war außerdem Verwandtschaft aufgetaucht die vielleicht zu den Olympischen Spielen ein Zimmer brauchten? Egal was es war, ich stand kurz vor dem Semesterpause vor der Entscheidung ausziehen oder aushalten. Ich entschloss mich fürs ausziehen und hatte damit gleich die Gelegenheit so einiges über das Mietrecht in New South Wales zu erfahren. Über meine Rechte gut informiert schrieb ich die Kündigung, aber wir konnten uns auf eine für beide annehmbare Lösung einigen. Ich verbrachte die letzten Tage bis zu meiner Reise ein paar Häuser weiter bei Damia.

Fairtrading unterhält auch einen kostenlosen telefonischen "Tenants Advice and Advocacy Services", der in meinem Fall sehr hilfreich war.

Ein paar wichtige Punkte in Kürze:

Nach den Olympischen Spiele bekam ich sehr schnell ein neues Zimmer. Allerdings ist meine persönlicher Erfahrung mit dem Housing Office, daß sie sich völlig auf das Aushängen von Angeboten beschränken. Es erfolgt keine Überprüfung und so verstieß auch meine neue Vermieterin gegen das Mietrecht.

Ich kann jedoch diesmal was das Geschäftliche angeht nichts Negatives sagen. Besonders da ich nur ein Zimmer für wenige Wochen suchte war ich mit einer Kündigungsfrist und einem Bond von einer Woche hoch zufrieden. Naja, da war diese Sache mit dem Computer. Stundenlanges Fernsehen war okay, aber mein Laptop führte zu der Befürchtung, ihre Stromrechnung würde extrem ansteigen, dabei verbrauchte der Fernseher dreimal soviel. Aber das betrachte ich eher schmuzelnd, überzeugen konnte ich sie nicht von 'son modernen Kram.

Nicht Lachen konnte ich über die rassistischen Äußerungen meiner Vermieterin gegenüber meiner chinesischen Mitbewohnerin. Sie war bereits vor mir in das größere Zimmer eingezogen war. Nadem ich deutlich gemacht hatte, daß ich kein Interesse an dem größeren Zimmer hatte, besserte es sich etwas, aber die "asiatische Invasion" war all gegenwertig. Englische Vorfahren und aus Queensland, nach den Wochen konnte ich mir vorstellen warum Paula Hanson und One Nation so einen Zulauf hatten.

Wir beide überstanden die Zeit gut und ich zog rechtzeitig aus. Sie hatte gerade realisiert, daß ich ja Deutsche war und da war doch was, damals vor 50 Jahren..., es leben die Vorurteile.

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gespeichert am: 12.02.2012
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