Die Übernachtungsmöglichkeiten im Outback sind recht eingeschränkt. Es gibt nur wenige Hotels und wer einmal die Stille und den klaren Sternenhimmel erleben möchte kommt nicht umhin zu campen.
Wer ein Auto mietet kann sich für einen Camper bzw ein Dachzelt entscheiden. Im Auto oder oben auf dem Dach schläft es sich an jedem Ort gut. Es ist zudem unabhängig vom Untergrund immer möglich und schnell aufgebaut. Bei organisierten Touren gibt es für die Übernachtung in der Regel zwei Möglichkeiten: ein Zelt oder einen Swag.
Sehr typisch sind Zelte aus Baumwolle mit quadratischem Grundgriss und einer Stange in der Mitte. Man kann darin stehen und selbst zwei Feldbetten hätten Platz.
Inzwischen haben auch die modernen Kuppelzelte Einzug gehalten, aber die dicken Baumwollzelte mit einer Stange sind immer wieder zu sehen, vor allem bei grossen Reisebussen.
Swag wird häufig mit Bettrolle übersetzt und ich glaube es trifft zwar ganz gut den Kern, aber es ist sehr schwer vorstellbar. Am besten ist wohl der Vergleich mit einem Art Schlafsack, der alles, also Matratze, Bettzeug oder Schlafsack, enthält. Die Form ist rechteckig und ein Reißverschluß vereinfacht das Hineinkriechen. Am Kopfende ist eine Art Kapuze befestigt, mit der der Kopf zugedeckt werden kann. Oder man genießt ganz einfach den Sternenhimmel des Tausend-Sterne-Hotels. Zum Transport wird der Swag einfach aufgerollt. Wobei einfach auch nicht so einfach ist...
Das Schlafen im Swag ist zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig. Besonders wer sich vor » Krabbeltierchen fürchtet und nun draussen auf dem Boden schlafen soll wird sich mit einem leicht mulmigen Gefühl zur Nachtruhe legen. Den Swag für sich alleine hat, wer ihn erst kurz vor dem Schlafen gehen ausrollt. So haben die grossen und kleinen Krabbeltiere keine Chance einzuziehen.
Ein Blick in den klaren Sternenhimmel des Outbacks lässt das mulmige Gefühl schnell vergessen. Die grösste Gefahr dürften sowieso Mitreisende sein, die Nachts schlaftrunkend auf dem Weg zur Toilette über die Leute stolpern...
Die ideale Reisezeit für das Outback ist der australische Winter. Am Tag sind die Temperaturen angenehm. Nachts kann das Thermometer aber durchaus unter 0°C sinken und gerade in den Morgenstunden wird es leicht etwas frostig. Ein warmer Schlafsack ist angebracht und wer dafür sorgt, daß der Kopf immer schön warm ist, wird trotz Raureif gut schlafen.
Kaum ist die erste Nacht im Outback überstanden wartet die grössete Herausforderung, die so eine Campingtour durch das Outback bieten kann - der Swag muss wieder eingerollt werden. Das was beim Guide so einfach aussieht, hat schon so manchen Reisenden zur Verzweiflung gebracht.
Auspacken war einfach, aber nun will das widerspenstige Ding sich einfach nicht wieder eng einrollen lassen und sieht am Ende aus wie eine dicke, unförmige Wurst. Und vor allem passt es in diesem Zustand nicht ins Gepäckfach! Es soll Tourguides geben, die erst einsteigen lassen wenn auch der Swag Platz hat.
Dies ist der Moment an dem sich unweigerlich jeder Tourneuling outet. Denn wie so oft gilt, Übung macht den Meister. Mit der richtigen Technik ist aber alles halb so schlimm. Deshalb hier ein paar Tipps:
Und das war es eigentlich schon. Der Rest ist Übung.