Silke in Australien
 

Quarantäne

Die Loslösung Australiens vor 50 Millionen Jahren von Gondwanaland führte zur Entwicklung der einzigartigen Australischen Flora und Fauna. Die isolierte Lage bewahrte den Kontinent vor der Verbreitung von Pflanzen und Schädlingen sowie Tieren, die der einheimischen Tierwelt Konkurrenz um das Futterangebot machen.

Dies änderte sich 1788 mit der Ankunft der ersten Flotte, auf der nicht nur neue Krankheitskeime, sondern auch Nutz- und Haustiere mitgebracht wurden. Höhepunkt war die Einfuhr des Fuchses zum Zwecke der Fuchsjagd oder der » Agakröte (Cane Toad), die 1935 zur Bekämpfung des Zuckerrohrkäfers eingeführt wurde und heute selber zu einem Problem geworden ist.

Trotz allem gibt es viele Krankheiten noch nicht. Um das empfindliche Ökosystem zu schützen wird mit einer ganzen Reihe an Bestimmungen versucht das Einschleppen oder die Verbreitung zu verhindern.

Einreise

Den ersten Kontakt mit der Qurantäneinspektion erhält man unbemerkt im Flugzeug. Während die Einreisekarte ausfüllt werden will (Wieder zeigt sich, das Wörterbuch gehört ins Handgepäck.) und Fragen zum Mitführen von Waren und Nahrungsmitteln auf das Kreuzchen warten, wird der Innenraum des Flugzeuges desinfiziert. Früher wurde das mit Spraydosen verrichtet, heute geht es unbemerkt über die Klimaanlage.

Bei der Paßkontrolle wird die Karte dann angeschaut und einfach zu beurteilende Fälle (zum Beispiel Einfuhr von Süßigkeiten) abgesegnet. Mit der Karte geht es weiter zum Gepäckband. Dort laufen niedliche Beagles, im Schlepptau eine Person in Uniform, und schnüffeln am Gepäck herum. Eventuell sorgt Herrchen auch dafür, daß am Handgepäck geschnüffelt werden kann.

Letzter Schritt ist das Gehen durch das grüne oder rote Tor, je nachdem ob etwas deklariert werden muß oder nicht. Am grünen Tor wird die Einreisekarte abgegeben und einige dürfen sich für eine genauere Gepäckkontrolle einreihen. Bei meiner letzten Einreise wurden zudem sämtliche Gepäckstücke von der Quarantäneinspektion geröntgt und wenn nötig mit einem Anhänger versehen und mitsamt Besitzer in die rote Schlange verfrachtet.

Geschafft. Eingereist und der Aufenthalt kann beginnen, aber das war nicht das Ende der Quarantäne...

Interstate - Reisen zwischen zwei Australischen Staaten

Für die Verbreitung bereits eingeschleppter Probleme gibt es auch Quarantänebestimmungen zwischen den Staaten. Wer zum Beispiel von Sydney nach Launcestion auf Tasmanien fliegt, kommt wieder an Hinweisschildern, Sammelbehältern und eventuell auch an Inspektoren vorbei. Auf einer Webseite ist ausführlich aufgeführt was bei der Einreise in einzelne Staaten nicht mitgenommen werden darf: » Traveller's guide to Australian interstate quarantine au.

Intrastate - Reisen innerhalb eines Australischen Staates

Auch innerhalb der einzelnen Staaten kann es zu Quarantäne-Regelungen kommen. Insbesondere die Ausbreitung der Fruchtfliege soll so verhindert werden. Drei große Gebiete sind permanent von Regulierungen betroffen:

Die Regulierungen werden ständig den Erfordernissen angepaßt. So war 2000 nach dem Auftreten des Palmenblätterkäfers in Broome die Mitname von Palmenblättern verboten.
Da wo letzte Woche noch keine Einschränkung bestand kann morgen ein Warnschild mit Mülleimer stehen. Die Entsorgung ist Pflicht und Nichteinhaltung führt zu empfindlichen Geldstrafen.

Links

Links Allgemein Links Bundesstaaten

Tale: Erschnüffelt

Wie gut die Nasen der Schnüffelhunde sind, konnte ich am eigenen Leib erfahren, als ich mit dem Flugzeug von Sydney nach Perth reiste. In Perth angekommen kreuzte mein Weg den eines Beagles und nach kurzer Beschnüffelung meines Tagesrucksackes hockte er sich hin und schaute mich mit diesen typischen treulosen Augen an. "Du hast da was, was du nicht haben darfst", dürfte er gedacht haben, oder "Wo bleibt mein Leckerlie".

Frauchen kam zu meiner Rettung und nachdem abgeklärt war, daß ich Interstate gereist war und nicht nach Australien einreiste, ging es an die Inspektionen meines Rucksackes. Ob ich irgend etwas in meinen Rucksack hätte, was unter die Quarantänebestimmungen fällt, wurde ich freundlich gefragt. Ich war mir sicher, daß meine Tasche nichts enthält, hatte ich doch sogar vor meiner Abreise noch einmal alles durchsucht. "Früchte, Honig, Nüsse?" Eigentlich nicht, mehr konnte ich auch nicht sagen, oder hatte ich etwa etwas vergessen? Ich wurde gefragt, ob der Rucksack mal genauer angeschaut werden dürfte. Die Fronttasche war - leer. Ich wollte den Rucksack öffnen, aber das war nicht nötig, der Hund hatte eindeutig an der Fronttasche angeschlagen wurde mir erklärt. Hatte er angeschlagen? Eigentlich hatte es nur plumbs gemacht und er saß auf seinem Hinterteil.

Des Rätsels Lösung kam mit der letzten Frage, ob ich in letzter Zeit Obst in der Tasche gehabt hätte. Da kam mir die Erleuchtung, ich hatte zu den Vorlesungen immer etwas dabei und das steckte gewöhnlich in der beanstandeten Tasche. Nur war meine letzte Vorlesung schon drei Tage her. Solange hält der Geruch an, kaum zu glauben. Mit einem "Hab eine schöne Zeit in Westaustralien" wurde ich verabschiedet.

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gespeichert am: 17.02.2012
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