Silke in Australien
 

Schlangen in Australien

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Für die giftigen Schlangen gilt das gleiche wie für die gefährlichen Spinnen: es gibt sie in Australien, aber um sie außerhalb des Zoos zu sehen gehört schon einiges an Glück dazu.

Solche Äußerungen werden häufig getätigt und stehen in fast jedem Reiseführer - das ungute Gefühl bleibt. Im folgenden meine Antworten auf die typischen Fragen vor einem Australienbesuch: Welche giftigen Schlangen gibt? Wie kann jeder einer unliebsamen vorbeugen? Und was ist zu tun im Fall der Fälle?

In der Hoffnung daß eine eventuelle Begegnung gekennzeichnet ist von der Faszination ein solches Tier in der natürlichen Umgebung gesehen zu haben. Obwohl ich mich viel draussen im Bush bewegt habe, hat es Monate gedauert bis ich meine erste australische Schlange gesehen habe. Eine Python auf der Jagt am Ufer eines Sees. Als sie uns im Kanu bemerkte glitt sie davon.

BaumschlangePython sonnt sich im Bush
BaumschlangePython sonnt sich im Bush
Schlange auf der FluchtSchlange
Schlange auf der FluchtSchlange

Australische Schlangen

An gefährlichen Schlangen hat Australien so einiges zu bieten. Schließlich leben dort die giftigsten Schlangen der Welt. Die giftigste, die Inland Taipan (Oxyuranus microlepidotus) wird nur zu Gesicht bekommen, wer sich in die östlichen Wüstengebiete von Australien begibt.

Aber wer es darauf anlegt, auch der Biß einer Eastern Brown Snake (Pseudonaja textilis) hat mehr als unangenehme Effekte. Das Blut wird geleeartig und wer sich vorstellen kann wie Gummibärchen durch die Blutadern fließen (eigentlich gar nicht), weiß wie es mit der notwendigen Sauerstoffversorgung aussieht - äußerst schlecht. Zudem wirk das gift auch auf das Nervensystem.

Brown Snakes haben in Australien zu den meisten Todesfällen geführt. Dies mag daran liegen, das sie auch an der dicht besiedelten Ostküste Australiens ihren Lebensraum haben und äußerst leicht reizbar sind. Ausserdem sind sie territoral und ziehen den Angriff als Verteidigung vor. Die Eastern Brown Snake ist auch als Common Brown Snake bekannt.

An der Küste von Queensland und Northern Territory, sowie in den Kimberley, gibt es die Coastal Taipan (Oxyuranus scutellatus). Sie wird von vielen als die gefährlichste Schlange angesehen, da sie leicht reizbar ist, gleich mehrmals zubeißt und dies auch noch mit den längsten Fangzähnen, die Schlangen in Australien haben.

Auf dem Boden, versteckt unter Laub, Baumrinde oder losem Sand lauern die verschiedenen Todesottern (Death Adder) auf ihre Beute.

Am besten mit Kälte kommt die Copperhead (Kupferkopf) klar. Ihr Lebensraum sind die bergigen Gebiete in Südostaustralien und Tasmanien.

Zwei weitere Gruppen von Schlangen sind die Tiger Snakes und die Black Snakes.

Auf Tasmanien gibt es drei Landschlangenarten, die Tiger Snakes, Copperhead und die White-lipped snake. Alle drei sehen sich sehr ähnlich und können leicht miteinander verwechselt werden.

Wer sich nun bei all den Schlangen an Land am liebsten ins Meer flüchten möchte um dort sicher zu sein ist leider auf dem Holzweg. Auch im Wasser leben Schlangen. Im Gegenteil zu den Landschlangen sind Seeschlangen wenig erforscht, aber einige nicht weniger giftig als ihre Artgenossen an Land.

Vorbeugung

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Bei Vorbeugung denke ich weniger an das unpraktikabel Mitschleppen von Antivenom um immer gut gewappnet zu sein, sondern an wirkliche Vorbeugung, um es also nicht soweit kommen zu lassen. Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Regel lautet: Schlangen in Ruhe lassen.

Nicht zu glauben, aber es wurden wirklich Leute gebissen, weil sie versuchten welche zu fangen! Unbeabsichtigten Kontakt kann vermieden werden, wenn der Lebensraum von Schlangen mit entsprechender Vorsicht durchquert wird.

  • Schlangen lieben alte, auf dem Boden liegende Bäume. Nicht nur beim Feuerholz sammeln auch beim drüber steigen gilt es wachsam zu sein
  • Hohes Gras ist recht unübersichtlich. Im Zoo von Sydney konnte ich im begrenzten Gehege keine einzige Schlange ausmachen, obwohl sie da waren.
  • Huts (Schutzhütte) bieten nicht nur Wanderern beim Bushwalking Unterschlupf, sondern laden so manches Getier ein.
  • An Flußläufen läuft nicht nur genügend Nahrung in Form von Kleingetier herum, sondern die Felsen speichern die Wärme und bieten Unterschlupf. Durch die Felsen kann die Schlange nicht die Schwingungen spüren und wird so häufig überrascht.

Im sogenannten "Snake Country" sollte festes, hohes Schuhwerk, also nicht die geliebten Thongs, getragen werden. Lange Hosen sind ein weiterer Schutz, nicht nur gegen "Itchy Gras", sondern können beim Biß in die Wade einiges verhindern.

Warum das Mitschleppen von Antivenom nicht praxisnah ist, möchte ich nicht schuldig bleiben. Abgesehen von den Kosten, richtiger Lagerung (bedenke, selbst das Bier wird warm), der Frage welche Schlange es denn überhaupt war und wer injiziert es fachgerecht, gibt es ein richtig großes Hauptproblem: auch Antivenom ist toxisch und kann zu Abwehrreaktionen des Körpers führen. Eine Behandlung im Krankenhaus erfolgt somit nicht automatisch mit der Injizierung von Antivenom, sondern häufig mit der Beobachtung des Verletzten auf der Intensivstation.

Erste Hilfe

Es gibt einiges an Meinungen zu diesem Thema und bedingt durch neuere medizinische Erkenntnisse können sich auch die Tipps für die Erste Hilfe verändern. Ich habe die folgenden Regeln nach besten Wissen und Gewissen recherchiert, weise jedoch darauf hin, daß ich weder Mediziner noch Toxikolge bin und folglich nicht das Wissen habe solche Regeln aufzustellen.

In einem sind sich jedoch alle einig: Stay calm - keine Panik und ruhig verhalten. Wie das in der Praxis aussehen soll ist mir nicht ganz klar. Alleine bei dem Gedanken etwas Gefährliches hätte mich gebissen steigt meine Pulsfrequenz. In der Wirklichkeit dürfte der Puls rasen und das Gift durch den Körper jagen.

Einerseits sollte der Verletzte sich so wenig wie möglich bewegen, andererseits so schnell wie möglich medizinisch versorgt werden. Überlegtes Handeln ist also gefragt um eine effektive Rettung einzuleiten.

Wichtig für die Behandlung im Krankenhaus (wir gehen mal davon aus wir schaffen es dort hin), ist die Bestimmung des Giftes. Dafür muß nicht das Leben eines weiteren in Gefahr gebracht werden um den Übeltäter zu erlegen, sondern an der Bißwunde befindet sich in der Regel genug Venom, welches ausreichend für eine Bestimmung ist. Dies bedeutet, die Wunde sollte in Ruhe gelassen und nicht gereinigt werden.

Befindet sich der Biß an den Gliedmaßen (95% aller Fälle), wird um die Ausbreitung über die Lymphgefäße zu verlangsamen und die Durchblutung zu drosseln, das großflächige Bandagieren mit einer elastischen Binde empfohlen. Untersuchungen haben gezeigt, daß so auch verhindert werden kann, daß das Gift den Blutkreislauf überhaupt erreicht.

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Australische Schlangen im Web
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gespeichert am: 12.02.2012
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