Silke in Australien
 

Cooinda

Cooinda liegt im Zentrum des Kakadu Nationalparks. Das Gebiet gehört zu den South Alligator Überflutungsgebieten und in der Regenzeit stehen diese Wiesen meterhoch unter Wasser.

Yellow Waters bei CooindaPaperbarktrees umsäumen das WasserEin Egret auf Beutezug
Yellow Waters bei CooindaPaperbarktrees umsäumen das WasserEin Egret auf Beutezug

Um das Leben um das Feuchtgebiet in den Morgenstunden zu beobachten, eignet sich der Yellow Water Walk. Von der Anlegestelle geht es gut 800 Meter auf einem Steg am Ufer entlang.

Ein Darter trocknet seine Flügel in der SonneMagpie Gänse
Ein Darter trocknet seine Flügel in der SonneMagpie Gänse

Tale: Weihnachtslieder im Juli oder Nachts kommt der Tourguide zum wecken...

Cooinda ist für viele der Beginn einer Krokodile-Cruise. Für mich ist mit diesem Ort die chaotischste Nacht meiner Australien-Reise verknüpft.
Der Tag war ereignisreich gewesen, erst ein » Freshi an den Twin Falls, dann Aufregung um » einen Hund der sein letztes Bad in Cooinda nahm. Nun sitze ich also mit einer kleinen Reisegruppe in unserem Küchenzelt am Rande vom Campingplatz in Cooinda und lasse den Tag ausklingen. Selbst die naiven Fragen meiner beiden Mitzelter nerven mich nicht mehr, allenfalls wundere ich mich.

Plötzlich hören wir draußen in der Dunkelheit Gekicher und dann singt eine ganze Gruppe "We wish you a Merry Christmas". Mitten im Juli bei 25°Grad schon etwas merkwürdig, aber in Sydney feiert man jetzt ja auch Julklap. Und schon sind wir 15 mehr. Platz ist genug da, auch wenn es die Konkurrenz ist. Getränke werden gegen unser übrig gebliebenes Gemüse getauscht, die Küche inspiziert, zum "Gegenbesuch" in den Pub eingeladen und ehe wir uns versehen ist der Spuk wieder vorbei.

Es braucht viel Überzeugungsarbeit unserer Reiseführerin, daß ein Besuch im Pub lohnenswert ist. Im Stockdunklen latschen wir in Richtung Pub und schaffen es gerade noch eine Bestellung aufzugeben. Es ist schon wieder spät geworden. Unsere Reiseführerin schleicht sich als erste von dannen. Der Pubbesuch war also nur Taktik um die lärmigen Touristen aus dem Zelt zu bekommen ;-)

Es ist nach Mitternacht, als auch wir uns auf den Weg machen. Die grobe Richtung wissen wir, aber irgendwie ist alles nur dunkel und nach Zelten sieht es nirgendwo so richtig aus. Mutig wagen wir uns in die dunkelste Ecke und fallen fast über unsere Schlafsäcke. Um sechs müssen wir schon wieder aufstehen.

Die Nacht war verdammt kurz, als ich von meinen beiden geliebten Mitzeltern aufgeweckt werde. Sie schwören beide, unsere Reiseleiterin wäre gerade da gewesen und hätte uns geweckt. Ich kann es nicht glauben. So eine kurze Nacht? Und frühstücken, jetzt? Ich bin doch noch gar nicht hungrig. Ein Blick auf meine Uhr berühigt mich, es ist zwei Uhr morgens. Ich führe die Nachtaktivität meiner Mitreisenden auf das Jetlag zurück und die nächtliche Erscheinung der Reiseleiterin auf - "kann gar nicht sein", so oder ähnlich sind meine letzten Worte, bevor ich mich umdrehe. Schlaftruckend höre ich noch wie eine zur anderen sagt: "Wenn ich nicht wieder komme, müßt ihr mich suchen..."

Ich werde wieder aus den Schlaf gerissen. Panikhaft redet jemand auf mich ein. Was ist denn nun schon wieder? Der erste Blick geht zur Uhr, immerhin schon vier in der Frühe, aber immer noch stockdunkel. Wortfetzten erreichen mich: "Martina ist nicht da..Taschenlampe...Toilette...Kommst Du????" Langsam verstehe ich, eine meiner Mitzelterinnen ist seit zwei Stunden überfällig. Wir sollten sie wohl lieber mal suchen. "Wo um Himmels willen sucht man jemanden, der auf dem 200 Metern langen Weg zur Toilette verloren geht" - frage ich mich, als ich meine Schuhe anziehe. Und wärend ich mir so meine Gedanken mache, wie man jemanden sucht, der vielleicht irgendwo im Bush herum irrt, sehen wir Martina in der Nähe der Toilette orientierungslos umher wandeln.

Diesmal kann ich nicht wieder einschalfen und liege die letzte Stunde wach. Eigentlich wäre morgens keine Zeit mehr zum Duschen gewesen. Ich entschließe mich eine morgendliche Dusche zu nehmen und als ich zurück komme, blicke ich in das verwunderte Gesicht unserer Reiseleiterin, die diesmal wirklich vom Wecken kommt.

Anzeige:
Anzeige:


gespeichert am: 15.08.2011
www.sinoz.de ist eine Webseite von Silke Schlüter, Email
Bitte beachten Sie die Urheberrechte, Impressum