Silke in Australien
 

Fraser Island - Great Sandy National Park

Fahrt nach Hervey Bay

Nach einigen ruhigen Tagen in Mission Beach mache ich mich wieder auf den Weg. Ich hab nicht mehr viele Tage bis zu meiner Rückkehr nach Sydney und will auf alle Fälle noch nach Fraser Island. Mit dem Bus fahre ich die Nacht durch und erreiche Hervey Bay am frühen Morgen. Wie immer habe ich schon vor der Ankunft ein Bett gebucht. Diesmal habe ich das Friendly Hostel gewählt.

Ich werde abgeholt und auf der Fahrt zum Hostel gefragt was ich denn machen möchte. Es stellt sich heraus, dass es von Hervy Bay keine Campingtouren gibt sondern nur die Möglichkeit mit anderen Backpackern zusammen ein Auto zu mieten. So ganz geheuer ist mir die Backpackerlösung nicht. Die Alternative stellt eine Backpackertour des Kingfischer Resort da. Die Übernachtung wäre beim Resort und die Insel würde mit Tagesausflügen erkundet. Nicht ganz was ich mir vorgestellt habe, aber im Grunde hört sich die Tour ganz gut an und der Preis stimmt auch. Allerdings habe nur noch 40Minuten um das nötigste zu Packen und zur Fähre zu kommen. Wenig später bin ich an Bord der Fähre, welche mich direkt zum Kingfischer Resort auf Fraser Island bringt.

Fraser Island - Great Sandy National Park

Fraser Island ist die grösste Sandinsel der Welt und die viertgrösste Insel in Australien. Sie erstreckt sich auf 120 Kilometer Länge, ist 15km breit und bietet genug um mehrere Tage auszufüllen. Der Sand, geformt von Wind und Wellen, türmt sich bis zu 240 Meter auf. Vor allem aber ist sie trotz des vielen Sands sehr grün. Neben mächtigen Eukalyptuswälder gibt es noch Flecken mit Regenwald. Rund 40 grössere Frischwasserseen und auch einige Flüsse sorgen für das notwendige Wasser. Die Seen selber sind nicht sehr artenreicher, aber einfach toll zum Baden. Im Gegensatz zum umgebenden Ozean mit seinen berüchtigten Unterwasserströmungen ist dies auch gefahrenlos möglich.

Die örtlichen Aborignal nennen die Insel K´Gari. Was in der Sprache der Butchulla People soviel wie Paradies bedeutet. Noosa Heads, Rainbow Beach und Hervey Bay sind die idealen Ausgangspunkte um dieses Paradies zu erkunden.

Auf der Insel gibt es keinen öffentlichen Personenverkehr. Erkunden ist trotzdem kein Problem. Wer kein eigenes Auto hat kann dies alleine oder mit anderen Mieten (die Hostel sind behilflich bei der Organisation von Fahrgemeinschaften) oder sich einer organisierten Tour anschliessen. Für Wanderern dürfte die mehrtägige Wanderung "Fraser Island Great Walk" intereassant sein.

Die Strassen sind nur mit Allradfahrzeug zu fahren. Wobei Strasse zuviel gesagt ist. Der Strand ist die Strasse und die australischen Strassenverkehrsregeln gelten entsprechend. Da Fussgänger aufgrund der lauten Brandung die Fahrzeuge oft nicht hören können ist entsprechend Vorsicht geboten.

Den Namen Fraser Island erhielt die Insel nach dem schottischen Kapitän James Fraser und seiner Frau Eliza, die 1836 mit der Brig Stirling Castle Schiffbruch erlitten. Die Stirling Castle lief auf ihrem Weg von Sydney nach Singapore auf dem Swain Reef Nahe Rockhampton auf Grund. In zwei Beibooten rettete sich der Grossteil der Besatzung und segelte nach Süden um die Siedlung in der Moreton Bay zu erreichen. Während ein Boot ohne Probleme die Siedlung erreichte und einen Suchtrupp los schickte, landete das Langboot mit Kapitän Fraser auf Fraser Island an. Dort wurden sie von den örtlichen Aboriginal aufgegriffen. Was bis zur Rettung fünf Wochen später geschah ist nicht genau zu ergründen. Während James Fraser die Zeit nicht überlebte kehrte seine Frau nach England zurück und erzählte immer dramatischere Geschichten von der Zeit bei den "Wilden".

Es dauerte nicht lange und die Europäischen Einwanderer entdeckten die bedeutsamen Baumbestände. Vor allem auf Edelhölzer wie die Satinay (Syncarpia hillii), auch Fraser Island Turpentine genannt, hatten sie es abgesehen. Das Holz eignet sich vor allem für den Schiffsbau, da es im Wasser kaum verrottete. Die Abholzung endete erst mit der Ernennung zum Nationalpark. Zudem wurde bis 1975 der an Mineralien reiche Sand abgebaut.

Seit 1991 gehört Fraser Island zum Great Sandy National Park und seit 1993 auch zum » Weltkulturerbe der Menschheit. Das ehemalige Waldarbeiter-Camp Central Station ist heute einer der Hauptcampingplätze auf der Insel und Ausgangspunkt einiger Wanderwege zu den umgebenen Naturschönheiten.

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gespeichert am: 21.02.2012
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